Klubgeschichte

Zwei gesangsfreudige Riggisberger, Hermann Böhlen und Gottfried Bürki besuchten im Februar 1941 den Mühlethurner Hans Jakob. Sie sprachen über die Gründung des Jodlerklubs „Alpenrösli“ Mühlethurnen-Riggisberg. Nun wurden fleissig Mitglieder gesucht. Die Gründungsversammlung war dann am 27. Februar im Rest. Mühlebach und als erster Präsident wurde Hans Jakob gewählt. Nun wurde im Rest. Mühlebach fleissig geprobt und bald zählte das „Alpenrösli“ 15 Aktivmitglieder. Damit die Mutzen bezahlt werden konnten, wurde noch im gleichen Jahr ein Gartenfest organisiert. Die Gründungskonzerte fanden am 11. Oktober in Mühlethurnen und am 18. Oktober 1941 in Riggisberg statt. In Riggisberg war der Jodlerklub „Alpenrösli“ Münsingen als Götti engagiert und in Mühlethurnen der Jodlerklub „Edelweiss“ Thun. Es muss dem Göttiklub „Edelweiss“ aus Thun sehr gut gefallen haben. Hier ein Zitat aus dem Protokoll der Gründungsfeier: „Besonders gelungen geriet der 3. Teil, das heisst, von 3.00 – 5.00 Uhr morgens in der Gaststube. Die Thuner waren total abgelassen und alles lachte zum Bauchheben bis dann um 4.00 Uhr der Polizist vor der Türe stand und uns eine Busse von 15.00 Fr. aufsalzte, welche von allen Gästen sofort bezahlt wurde und so ging es bis 5.00 Uhr. Den Thunern muss es gefallen haben, denn die Letzten gingen so um 10.00 Uhr gegen Thun zu. Einige schleppten Kabisköpfe mit und die Anderen Blumentopfpflanzen als Blitzableiter wenn sie nach Hause kämen“.

Damit alle Kosten, wie Dirigentenlohn und alle weiteren Ausgaben bezahlt werden konnten, bezahlten alle Aktivmitglieder pro Übung Fr. 1.50 in die Vereinskasse und alle Jahre wurde ein Gartenfest organisiert. Das Gartenfest wurde dann in den siebziger Jahren durch die Jodler-Chilbi im Mühlebach abgelöst. Als die Mühlebachfeste in den achtziger Jahren nicht mehr stattfanden, wurde das Ländlermusiktreffen mit Jodlerzmorge organisiert. Diese Veranstaltungen haben aber im Laufe der Zeit den erhofften finanziellen Zustupf für die Vereinskasse nicht mehr gebracht und wurden folglich weggelassen. Seit vielen Jahren wird mit der Trachtengruppe Riggisberg alle zwei Jahre ein Theater einstudiert und aufgeführt. Dazwischen wird ein Jodlerabend mit einem Gastklub organisiert. Diese zwei Anlässe bilden auch heute noch einen festen Bestandteil im Jahresprogramm und sind nicht wegzudenken. Vier Klubs -Bärgfründe Thun, Zytröseli Seftigen, Jodlerklub Uttigen und Alpenrösli Mühlethurnen-Riggisberg- hatten den gleichen Dirigenten, Fritz Rieder. Abwechslungsweise wurde von den vier Klubs ein Frühlingskonzert organisiert. Als dann 1981 die Gürbetaler Jodlervereinigung gegründet wurde, wurde das Frühlingskonzert fallen gelassen, und das „Alpenrösli“ nimmt nun alle Jahre am Gürbetaler Jodlertreffen teil. Das Jodlertreffen hat unser Klub in den Jahren 1985, 1991, 1999 und 2001 organisiert und durchgeführt. Am 4. Sept. 2016 anlässlich des Jubiläums 75-Jahre JK „Alpenrösli“ wird das Gürbetaler Jodlertreffen zum 5. Male organisiert. Aber auch die Mithilfe an Grossanlässen, wie den Mittelländischen Schwingfesten 1958 und 1973 und auch dem Bern. Kantonalen Schwingfest 1984 in Riggisberg und dem Kant Jodlerfest 1997 in Belp bleibt in bester Erinnerung.

Im Jahre 1994 wurde mit dem JDQ „Echo vor Gibelegg“ die Jodlermesse von Jost Marti einstudiert. Unser damaliger Dirigent Georges Hunziker hatte die Idee, einmal etwas Neues zu singen. In den drei Kirchen Rüeggisberg, Riggisberg und Kirchenthurnen wurde die Jodlermesse aufgeführt und wird nicht so schnell vergessen sein. Ein Naturjodelkonzert „Quer durch die Schweiz“, ebenfalls eine Idee von Georges wurde im Jahr 1998 mit grossem Erfolg durchgeführt. Das Expertisensingen wurde 2003 erstmals organisiert und ist bis heute ein fester Anlass im Jahresprogramm. Es dient den teilnehmenden Klubs, Duetts, usw. für die Vorbereitung an den Jodlerfesten. Die Festwirtschaft an der im Sept. stattfindenden Nünenen-Alpabfahrt wurde 2008 erstmals übernommen und ist heute nicht mehr wegzudenken. Zwei Anlässe, die sehr viel Arbeit mit sich bringen.

Bis heute hat das „Alpenrösli“ an 47 Kantonalen und Eidgenössischen Jodlerfesten mitgemacht. Die Kasse 1 (sehr gut) und Kasse 2 (gut) hielten sich cirka die Waage. Für eine Kasse 1 muss bei den Juroren/innen alles stimmen, von der Harmonie, Tongebung, Aussprache, Rhythmik, Dynamik bis zum Gesamteindruck. Hat sich ein kleiner Fehler in einer der bewerteten Sparten eingeschlichen, notieren es die strengen Juroren/innen auf dem Notenblatt und schon hat man die Klasse 1 verpasst.

Als Dank für die Mitthilfe der Frauen wird alle Jahre eine Reise und im Dezember ein Schlusshöck mit einem guten Essen organisiert. Aber auch über die Schweizergrenze hinaus war der Klub engagiert. So etwa im Jahr 1978 in Reichling (Oberbayern) und im Herbst in Assen in Holland. Mit der Trachtengruppe St. Peter im Schwarzwald hatten wir ebenfalls zweimal an ihrem Heimatabend mitgewirkt. Es würde zu weit führen, alle Auftritte in den vergangenen 75 Jahren bei anderen Klubs, Gottesdiensten, Veranstaltungen usw. aufzuzählen, an denen das „Alpenrösli“ mitgemacht hat oder engagiert war.

Zwei Tonträger wurden in den Jahren 1982 und 1988 mit dem Schwyzerörgeliquartett „Echo vom Trüebbach“ im Sinusstudio in Bern hergestellt. Ohne Zusammenschneiden wurden die Aufnahmen von A bis Z zwei- bis dreimal gesungen und die beste Aufnahme wurde dann auf das Tonband überspielt. Zum 70. Geburtstag 2011 des JK „Alpenrösli“ wurde mit den „Aare-Örgeler“, Alphorntrio „Waldecho“ und einem Quartett aus dem JK Alpenrösli der dritte Tonträger, eine CD mit der neuen Aufnahmetechnik produziert.

Es wäre noch viel zum Erzählen, doch lassen wir es bei diesen Angaben bewenden. Wir hoffen, mit der Klubgeschichte allen einen kleinen Einblick in die vergangenen 75 Jahre des JK „Alpenrösli“ vermitteln zu können? Wir sind stolz, ein so bodenständiges Hobby pflegen zu dürfen und werden auch in Zukunft in gewohntem Rahmen weitermachen.

Jodlerklub Alpenrösli
Mühlethurnen-Riggisberg